Ararat

Der Ararat (türkisch: Büyük Agri Dagi (Berg der Schmerzen) ist der höchste Berg der Türkei. In Armenien wird er Massis genannt: Mutter der Welt. Das ist ein Bezug auf die große Flut, die  in allen drei Weltreligionen Erwähnung findet und für einen Neubeginn steht. Der Name Ararat rührt von dem Wort Urartu her, der historischen Bezeichnung für das urartäische Reich.

 Der Ararat misst 5165 Meter über normal Null und ist für Mitteleuropäer der nächst gelegene 5000er.

Es ist ein erloschener Vulkan, dessen letzter Ausbruch im Jahr 1840 stattfand.

Die Lage des Ararat ganz im Osten der Türkei, in der Steppenlandschaft Anatoliens, macht die Besteigung nicht unproblematisch. Er liegt inmitten eines militärischen Sperrgebiets und es ist eine Besteigungsgenehmigung, ein Permit bzw. Sport-visum, erforderlich. Zusätzlich ist die Besteigung des Ararat nur in Begleitung eines von den türkischen Behörden zugelassenen Bergführers erlaubt.

Um den Berg Ararat ranken sich viele Mythen. Die bekannteste hat mit der Bibel zu tun. Die Arche Noah soll auf dem Gipfel gelandet sein. Aus diesem Grund ist den der Berg den Christen in Armeniern heilig. Ihr Problem ist, dass sie nicht zu ihm können, denn er liegt vollständig auf türkischem Staatsgebiet. Der türkische Staat reguliert die Besteigung.

Die in Ostanatolien lebenden Kurden haben im Ararat eine wichtige touristische Einnahmequelle.

Den Ararat zu besteigen verlangt eine gute Ausdauer, and technischen Voraussetzungen hingegen nicht viel. Der Umgang mit Steigeisen sollte vertraut sein. Aufgrund der Höhe sollte eine vorherige Akklimatisation erfolgt sein.

Anreise zum Ararat

Internationale Flüge führen zunächst nach Istanbul. Von dort geht es per Inlandsflug nach Van. Ab hier reist man per PKW oder Minivan.

Besteigung des Ararat im Einzelnen

Die Besteigung des Ararat erfolgt von Südwesten. Die Nordosthänge des Ararat liegen zu nahe an der armenischen Grenze und die Südosthänge zu nahe dem Iran. Aus diesem Grund hat die türkische Regierung nur die erste Anstiegsroute freigegeben.

Normalerweise wird der Ararat als drei Tagestour geplant. Von dem Ort Dogubeyazit fährt man per Minibus ca. 10 Kilometer bis auf eine Höhe von ca. 2200 m am Fuß des Ararat. Die Fahrt führt an der Alm Eli (Elikoy) vorbei. Dort gibt es ein kleines Dorf aus Lehmhütten. Der Zustand der Piste bestimmt den Punkt, an dem man das Fahrzeug verlassen muss. Nun wandert man zu Fuß ca. 1000 Meter bergauf zum Basislager auf etwa 3200 m Höhe. Es empfiehlt sich zur Akklimatisation noch etwas weiter aufzusteigen und dann zum Basislager zurückzukehren.

Am nächsten Tag erfolgt dann ein Akklimatisationstag oder der Aufstieg zum Hochlager auf ca. 4000 m. Der Pfad führt über Geröll und durch Blockgelände. Im Hochlager übernachtet man erneut in Zelten.

Am frühen Morgen gegen 4.00 Uhr, noch im Dunkeln, erfolgt dann der Gipfelanstieg. Zunächst geht es weiter durch Blockgelände. Nach etwa 3 Stunden erreicht man den Gletscherrand. Der Gletscher ist relativ flach. Der weitere Aufstieg über den spaltenfreien Gletscher dauert etwa 2 Stunden. Eventuell werden Steigeisen benötigt.

Am Gipfel des Ararat findet man ein kleines Gipfelkreuz.

 Vom höchsten Punkt der Türkei steigt man dann hinab bis zum Basislager oder aber sogar bis zum Bergfuß. Per Minibus geht es dann wieder zurück nach Dogubeyazit.

Voraussetzungen für eine Besteigung

Die Besteigung des Ararat ist technisch einfach. Bergerfahrung ist allerdings Voraussetzung, sowie der vertraute Umgang mit Pickel und Steigeisen für den Gipfeltag.  Besondere bergsteigerischen Fähigkeiten sind nicht notwendig.  Man muss lediglich eine gute  körperliche Verfassung und Ausdauer mitbringen.  

Besteigungsgeschichte

Der schnee- und eisbedeckte, freistehende Vulkankegel des Ararat war seit dem 19. Jahrhundert Grenzberg. In der Vergangenheit verlief die türkisch-russische Grenzlinie direkt über den Gipfel des Ararat.

Gegenwärtig verläuft die Grenze zwischen der Türkei und Aserbaidschan und Armenien über den Fluss Aras im Norden am Fuß des Berges. Die Erstbesteigung geht auf den deutschen Professor Dr. Fredrick Parrot im Oktober des Jahres 1829 zurück. Nach Parrot ist einer der drei Gletscher am Ararat benannt.