Mount Whitney, USA

Lage

Land / Staat: USA

Region / Provinz: Kalifornien

Berggruppe: Sierra Nevada

Talort: Lone Pine (1130 m)

Tour und Besteigung des Mount Whitney

Der Mount Whitney misst eine Höhe von 4418 m und ist damit der höchste Gipfel der kontinentalen USA, das bedeutet, die höchste Erhebung ohne Alaska und sonstige US-Gebiete.

Er liegt im Sequoia Nationalpark östlich der Great Western Divide.

Für die Besteigung benötigt man ein Permit. Das kann man im Internet buchen. Abholen muss man es am Vortag der Tour im Eastern Sierra Interagency Visitor Center, Junction of Highway 395 and State Route 136, 2 miles south of Lone Pine, CA 93545, Telefon: 760-876-6200, geöffnet: 8.00 – 17.00 Uhr.

Da weitaus mehr Bewerber für ein Permit als ausgegebene Erlaubnisse vorhanden sind, muss man Glück haben, um ein Permit zu bekommen.

Ausgangsort der Tour ist Lone Pine. Von dort kann man in einer knappen halben Stunde mit dem Auto zum Whitney Portal hochfahren. Dies sollte man am Vortag der Tour durchaus machen, um sich am nächsten Morgen in der Dunkelheit besser zurecht zu finden.

Will man die Tour an einem Tag schaffen, so ist ein früher Aufbruch ratsam, je nach eigener Kondition und Gehtempo. Wir sind im Juni 2017 gegen 2.00 Uhr losmarschiert. Dann ist es natürlich noch stockfinster. Im Dunkeln mussten einige Bachläufe gequert werden. Dazu bestehen zwei Möglichkeiten: entweder man bekommt nasse Füße oder man zieht kurzzeitig die Bergschuhe aus. Wir haben die zweite Variante vorgezogen. Auf dem Rückweg, wenn man ohnehin eine Abkühlung gebrauchen kann, geht es auch anders.

Die Tour an sich ist grundsätzlich technisch nicht schwierig. Es kommt allerdings auf die Schneeverhältnisse an. Wir hatten noch mit ziemlich viel Schnee zu tun. (So war auch beispielsweise war der Tioga Pass Ende Juni noch nicht geöffnet.) Die Folge der Anstieg zu Trail Crest verlief nicht über die vielen Kehren, sondern in direkter Linie über ein riesiges Schneefeld. Am frühen Morgen war es gefroren. Steigeisen war da unabdingbar, insbesondere für den Schlussanstieg. Ein Eispickel oder Skistöcke wäre auch nicht verkehrt gewesen (hatten wir allerdings nicht dabei).

Der Abstieg am Nachmittag war einfacher, da der Schnee weich war. Die meisten Leute, die unterwegs waren, rutschten auf dem Allerwertesten talwärts und bremsten mit ihrem Eispickel. Man konnte aber auch gut „zu Fuß“ laufen. Heikel war der Übergang vom Fels in den Schnee.

Wichtige Tipps und Hinweise

Die Aufstiegsroute vom Whitney Portal (2550 m) ist technisch wenig anspruchsvoll. Die Route (nur der Aufstieg) misst allerdings eine Länge von über 17 Kilometer und überwindet fast eine Höhendistanz von knapp 2000 Metern. Es sind 1868 Höhenmeter vom Whitney Portal aus zu überwinden. Hat man nur ein Tagespermit, sollte man früh losmarschieren, 2.00 Uhr ist Richtzeit. Je nach Schneeverhältnissen können Steigeisen sehr empfehlenswert sein. Sind sie notwendig, sollte man auch einen Eispickel mitnehmen.

Die Besteigung des Mount Whitney kann als Tagestour gemeistert werden; ist dann aber lang und lang und lang. Sie muss als Tagestour gemeistert werden, wenn man nur ein Tagespermit (s.o.) ergattert hat. Das erfordert aber einen sehr frühen Aufbruch (2.00 Uhr morgens ist Richtzeit). Auch als Tagestour ist ein Permit notwendig. Es gibt Tagesquoten, so dass eine früher Reservierung unabdingbar ist. Dies hat online zu geschehen. 

Plant man für die Tour als 2-Tagestour mit einer Zeltübernachtung am Outpost Camp oder (was wir empfehlen) Trail Camp (3657 m), kann man vom Zeltplatz morgens zum Gipfel aufsteigen und schließlich bis zum Whitney Portal absteigen.

Im unteren Bereich der Anstiegsroute zwischen Mirror Lake und Portal ist die Steigung und damit der Höhengewinn sehr gering. Den steilsten Bereich stellen die rund 500 Höhenmeter zwischen Trail Camp und Trail Crest dar. Hier weist der Weg aber zahlreichen Serpentinen auf. Im Jahr 2017 waren diese aber im Frühsommer noch vollständig mit Schnee überdeckt. Der morgendliche Anstieg erforderte wegen Vereisung des Schnees Steigeisen. Ein Eispickel wäre da sicher auch hilfreich gewesen.

Den Mount Whitney kann man auch von Westen erreichen, also von der Grenze des Sequoia Nationalparks, etwa von Giant Forest aus über den Kaweah Gap und den John Muir Trail zum Trail Crest. Möglich ist auch eine Route von Mineral King über den Franklin Pass und durch den Kern Canyon. Diese Routen verlangen aber mehrere Tage Anmarsch.

Das Gipfelpanorama vom Mt Whitney nach Westen zeigte die zahllosen Täler und Gipfel von Sequoia, unter anderem die Great Western Divide, nach Osten das Owens Valley und dahinter die Inyo Mountains.

GPS-Track Mount Whitney

Details vom 23. Juni 2017 (der Track verlief wegen der Schneeverhältnisse insbesondere unterhalt des Trailcrests nicht auf dem Wanderweg):

Ganzer Track vom Whitney Portal bis zur Spitze des Mount Whitney:

Tourendaten

Talort:   Lone Pine (1130 m),

Trailhead (Ausgangspunkt): Whitney Portal (2550m)

Hütten: Mt. Whitney Hut am Gipfel. Zeltplätze auf der Route.

Höhendifferenz:  Lone Pine – Mount Whitney: 3288 m

Whitney Portal – Mount Whitney: 1868 m

Dauer der Tour: 14 bis 16 Stunden

Höchste Höhe (Gipfel Mount Whitney): 4.421 m

Fotos Mount Whitney

Steile Schneefelder am Mount Whitney erfordern Steigeisen
Auftstieg zum Mount Whitney
Mount Whitney: Trail Crest
Mount Whitney: Altschneefelder haben den Treck zugedeckt
Mount Whitney: Blick vom Trail Crest
Mount Whitney: Vermessungszeichen am Gipfel
Auf dem Gipfel des Mount Whitney
Gipfelausblicke vom Mount Whitney
Abrutschen beim Abstieg vom Mount Whitney
Kurz vor der Baumgrenze am Mount Whitney
Die Sonne sinkt tiefer… zum Parkplatz am Mount Whitney ist es noch ein Stück.
Abendstimmung am Mount Whitney
Auf dem Gipfel des Mount Whitney findet man eine offene Unterstandshütte.
Mount Whitney Portal
Die Besteigung des Mount Whitney ist lang und erfordert Ausdauer
Auf der Route zum Mount Whitney bekommt man unweigerlich nasse Füße.
Pfad zum Gipfel des Mount Whitney
Wir haben den Trail Crest erreicht und folgen dem Pfad zum Gipfel.
Die Landschaft am Mount Whitney ist unbeschreiblich schön.
Mount Whitney, Trail Crest – John Muir Trail: Haustiere und Feuerwaffen verboten!
Im Frühsommer verdecken riesige und am morgen beinhart gefrorene Schneefelder den Weg zum Mount Whitney, hier unterhalb des Trail Crest.
Fast jeder Bergsteiger trägt sich ins Gipfelbuch des Mount Whitney ein.
Frühmorgens müssen im Dunkeln Bergbächer am Mount Whitney gequert werden.
Hier geht es zum John Muir Trail.
Blick zurück zum Trail Crest.
Zum Gipfel des Mount Whitney ist es noch weit – kurz hinter dem Trail Crest
Blick zurück ins Tal vom Trail Crest.
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